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Ein Konzept, das wirken muss.

Karsten Albrecht

Jeder Deutsche hat eine Pflicht und eine Verantwortung in unserer Geschichte. Jeder von uns hat die Pflicht, sich gegen Antisemitismus auszusprechen und dagegen aufzutreten.

Zur Wende 1990 war meine erste Auslandsreise nach Israel. Als Vorsitzender eines Vereins haben wir dort einen Versöhnungsdienst in Jerusalem begonnen. In einer Einrichtung, vergleichbar mit dem Deutschen Roten Kreuz, haben wir Reparaturen an medizinischen Geräten vorgenommen. Das war sehr beeindruckend. 

Am Mittwoch nun hat der Stadtrat ein Antisemitismuskonzept für Leipzig beschlossen. Wir halten das Papier für sehr gut. Es ist jedoch kein richtiges Konzept. Ein Konzept wäre ein stichwortartiger Entwurf. Wir konnten jedoch erreichen, dass Übungsleiter, Lehrer, Erzieher oder Servicekräfte ein solches mit den W-Fragen bekommen: Worum geht es? Wer hilft mir? Wann, wo, wer, was, wie?

Ich erwarte mit dieser Handreichung eine Stärkung des jüdischen Lebens in Leipzig. So dass ein solches wieder ganz natürlich zu unserer Stadt gehört.

Ebenso muss sich das Konzept aber auch daran messen lassen, wie es mit denjenigen umgeht, die sich antisemitisch äußern oder handeln. Und dabei darf es keine Ausnahmen geben. Auch nicht für Verantwortungsträger in unserer Stadt.

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